„Missione a Londra“ („Mission in London“) ist der Titel eines kleinen Bandes, der die Erinnerungen des Grafen Stanislao Medolago Albani, Geheimkämmerer von Papst Pius X., sammelt (Verlag D’Ettoris, Crotone 2023, herausgegeben von Luisa Maddalena Medolago Albani, mit einem Vorwort von Marco Invernizzi). Stanislao Medolago Albani wurde 1851 in Bergamo als Sohn des Grafen Gerolamo und der Benedetta de Maistre, einer Nachfahrin des berühmten savoyischen Grafen Joseph de Maistre, geboren. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana spielte er eine wichtige…
Wir leben in der „Gesellschaft des Spektakels“, aber wir dürfen nicht glauben, daß jede symbolische Darstellung der Wirklichkeit Fiktion und Kommerzialisierung ist, wie Guy Debord, ein neomarxistischer Autor, der diesem Thema vor vielen Jahren einen bekannten Essay gewidmet hat (La Société du spectacle, Buchet/Chastel 1967), meinte. Durch Symbole kann der Mensch tatsächlich von einer rein sensiblen Dimension zu einer unsichtbaren und höheren Dimension der Wirklichkeit aufsteigen. Deshalb haben die Menschen im Laufe der Geschichte immer wieder auf Spektakel, Darstellungen und Liturgien zurückgegriffen, um ihre Vorstellung…
1977 schenkte mir Monsignore Francesco Spadafora (1913–1997), ein bedeutender Bibelwissenschaftler und damaliger Professor an der Päpstlichen Lateranuniversität, einen 42seitigen maschinengeschriebenen Text mit den „Offenbarungen Jesu und der Gottesmutter an die Generaloberin Schwester Elena Aiello, Gründerin der Kleinen Schwestern vom Leiden Unseres Herrn Jesus Christus“, die diese Ordensfrau zwischen dem 15. April 1938 und dem 22. August 1960 erhielt. Msgr. Spadafora, der der Seherin über fünfundzwanzig Jahre lang nahestand und sie bis in den Tod begleitete, hatte ihr ein Buch mit dem Titel „Suor Elena Aiello…
Zu den Titeln, die die kirchliche Tradition der heiligen Jungfrau Maria zuschreibt, gehört auch der der Schmerzensmutter. Marias ganzes Leben war ein ständiger Schmerz, der in der Passion ihres göttlichen Sohnes gipfelte, die nach dem heiligen Thomas von Aquin „der größte aller Schmerzen“ war (Summa Theologiae, III, q. 46, a. 6). Die Verehrung der Schmerzensmutter entspringt, noch vor der Theologie, dem sensus fidei der einfachen Gläubigen bei der Betrachtung der allerseligsten Maria auf dem Kalvarienberg, als sie ihren Sohn und sich selbst aus freien Stücken dem Vater als…